Besetzung:
Gesang: Nicola Carriere
Gitarre: Marc Hofmann
Bass: Jan Ebert
Schlagzeug: Jochen Fuchs
Tracklist:
01.Überleben
02.Amnesie
03.Heute Nacht
04.Was willst du?
05.Wach auf!
06.Sag bescheid
07.Der Moment
08.Weisst du?
09.Hello
10.7 Years
11.Sorry
12.Never is a long Time
Was haben wir denn hier? Mit dem Bandnamen Out of Season haben sie sich wohl den US-Kriminalfilm mit Dennis Hopper von 2004 ausgesucht. Die aus dem Stuttgarter Raum kommenden Herren legen nun mit „Kopfkino“ ihr erstes deutschsprachiges Werk vor. Nun als erstes muss ich hier mal meinen Ärger loslassen. Vermarktet man eine Platte und bekommt keine, oder gar keine Infos, muss man alles selbst aus dem Internet saugen. Hinzukommt auch noch dass die Webseite erst im Aufbau ist…..Hey Leute, kann man das nicht vorher machen oder brauchbare Infos hergeben! Nein, natürlich nicht! Also was habe ich herausgefunden…..Wie schon gesagt, beim Einfall des Bandnamens wohl in die Filmkiste gegriffen…..Coverart nicht gerade ansprechend (hier hätte mir ein Bild der Band mehr zugesagt!)….Der Titel „Kopfkino“ sollte wohl auch schon einiges sagen, aber irgendwie komme ich nicht ganz darauf, sorry! Musikalisch fingen sie als Punkband an und wechselten zu Metal. Sage und schreibe seit mehr als 14 Jahren bewegen sie sich schon in der Rockszene und waren hauptsächlich live unterwegs. 2001 brachten sie in Eigenproduktion ihr erstes Album heraus. 2002 folgte the fine art to say Fuck you. 2005 trueloveneverdies. Kommen wir zum aktuellen „vierten“ Longplayer „Kopfkino“ zurück. Die Jungs sind Deutsch und machen auch deutsche Rockmusik, nur wechseln sie zum Ende des Scheibchens hin doch auf Englisch. Also bitte, wieso dass??? Textlich sind die Songs nicht gerade sehr einfallsreich und Sachen wie „Wo bist du geblieben, was hast du getrieben heute Nacht Baby….in Heute Nacht oder „Du siehst mich an und du riechst nach Nebel und Plitsch, platsch regen auf dem Asphalt, alles wird nass in „Weisst du“. Könnten sogar Texte von Neulingen wie Silbermond, Tokio Hotel stammen. Ob das gut oder eher schlecht ist, sei mal dahingestellt. Sehr auffallend sind jedoch die diversen Musikstile, die wohl das unverkennbare Merkmal von Out of Season darstellen soll. Auch wenn sie schon immer offen für was Neues waren. Wo bitte schön hört man was Neues! Mir kommt es ein wenig wirrwarr vor. Und unverkennbar ist der Sound nicht, da die Herren zum Großteil von Bands wie Emil Bulls, Nirvana, Metallica, Bullet For My Valentine….um hier nur einige zu nennen zusammenkopiert haben. Da bleibt dann wohl nur ein großes Fragezeichen, wenn es heißt ihr Klangmix sei frisch, knackig, innovativ und ehrlich. Alles was man hier zu hören bekommt, hat man auch schon anderswo x-fach gehört. Hier werden viele emotional-melodische Elemente mit härteren Gitarrenpassagen verwickelt. Musik machen können die Jungs. Seien es mal schnell treibende Tracks wie „Amnesie“, „Heute Nacht“ oder eher gefühlvolle wie „Was willst du?“ oder „Sag Bescheid“ obwohl die auch recht riffbetont sind. Beinahe jeder Song wechselt mal laut auf mal leise und das Zwischenspiel wird öfters mal durch Geschrei gesprenkelt. Die vier englischen Songs sind da auch nicht besser. Könnten auch mehr in die Nu-Metal Schiene gesteckt werden. Aber irgendwie lässt sich der Aufbau der Songs schnell aufzählen. Hier ein paar gekonnte moderne Metal-Riffs, dort ein paar eher langsame Alternative Töne, sogar auch mal melodische Klänge und das Drumherum von Texten, die sich jeder Einfallspinsel merken kann, damit auch der Dümmste die Songs nachsingen kann. Holla hier muss man schon ziemlich betrunken sein, um nicht den nasalen, zum Teil nervigen Gesang Nicola Carriere zu ertragen. Ich denke mal zu den jeweiligen Anlässen wie einem Schulfestival, Party auf der Dorfkirmes oder einem Crossover-Gelage sind Out of Season sehr willkommen und ganz nett anzuhören, aber darüber hinaus????