Besetzung:
Gesang: Steve Lee
Gitarre: Leo Leoni
Bass: Marc Lynn
Gitarre: Freddy Scherer
Schlagzeug: Hena Habegger
Tracklist:
Na ja, ich weiß nicht so recht. Richtig warm, werde ich nach mehrmaligem Durchlauf mit diesem Album auch nicht. Obwohl ich ein großer Fan, der Schweizer erfolgreichsten Band Gotthard bin, finde ich noch immer, dass mein persönliches Lieblingsalbum nach wie vor „Dial Hard“ ist. Auch wenn sie versuchen, mit Ihrem neuen Album „Lipservice“, dass am 06.Juni auf den Markt kommt, an Ihre früheren Glanzzeiten anzuknüpfen, ist mir das Ganze viel zu soft und geht mehr in den Blues/Rock Bereich. Es ist gar keine Frage, dass Lipservice sehr gut produziert wurde und mit solch talentierten Musikern wie Klampfer Leo Leoni, Brachial-Organ Steve Lee, Zweitgitarrist Freddy Scherer–der Mandy Meyer 2004 ersetzte, Bassist Marc Lynn und Schlagzeuger Hena Habegger überhaupt kein Problem für die Band ist vorauszuschauen und unbeirrt seinen Weg zu gehen, dass ist auch die oberste Prämisse der Gruppe. Hierbei haben sie sich auch nicht lumpen lassen und haben keinen anderen als Roland Prent (Rammstein, Manowar, Guano Apes) für Mix und Mastering von „Lipservice“ seinen Mantel geöffnet. Trotz weltweit mehr als zwei Millionen verkaufter Alben, sechs Mal Gold, sechs Mal Platin, zwei Mal Doppelplatin, ein Mal Tripleplatin, einer vergoldeten Single („Heaven“) und einem offiziellen Olympiasong für die Schweiz („One Team, One Spirit“) zeigt das neue Album „Lipservice“ deutlich, dass dieser Band noch lange nicht die Puste ausgeht. Dabei zeichnet sich insbesondere das Songwriter-Duo Lee/Leoni einmal mehr für den Großteil, der für „Lipservice“ eingerockten Stücke verantwortlich. Auch Neuzugang Freddy Scherer, den Basser Marc Lynn bereits aus alten China-Zeiten kennt, ist am Entstehen einiger neuer Nummern beteiligt gewesen. In einigen Songs wie „Lift U Up“, „I Wonder, „Anytime Anywhere“ werden langsam alte Erinnerungen in meinem Kopf wach und stellen die Kombination von Frische und Unverbogenheit, der damaligen Zeit mit der Erfahrungsvielfalt und Reife fest, die sie sich in den letzten Jahren angeeignet haben. Dass sie wunderschöne Balladen schreiben ist auch mittlerweile sicher und kann man hier auch in „Everything I Want“ und „I´ve Seen An Angel Cry“ finden. Das Album ist ganz sicher nicht schwach und mit Sicherheit besser als die letzen beiden Alben „Homerun“ und „Human Zoo“. Ob sie sich aber wieder in die Melodikherzen einreihen können, bleibt abzuwarten.